Freitag, 21. April 2023

Eher ein Kinderbuch für Erwachsens

Neuauflage des Dschungelbuchs überzeugt mit Ästhetik

Mogli geht es wie Pu. Ebenso wie der Bär mit geringem Verstand ist auch er Walt Disney in die Hände gefallen. Dieser hat den Jungen aus dem Dschungel in Zuckerguss ertränkt, geglättet und postum verstümmelt. Da kann man dem Steidl Verlag nur dankbar sein, dass er nun eine Neuauflage des „Dschungelbuchs“ veröffentlicht hat. Denn das Werk von Rudyard Kipling ist schroff und bestimmt nicht niedlich. Damit taugt es bestens zur Diskussion um Realismus und Werktreue.

Herausgeber Andreas Nohl hat das Dschungelbuch oder korrekterweise die Dschungelbücher neu übersetzt und neu sortiert. Das Dschungelbuch versammelt in zwei Bänden Kurzgeschichten und Erzählungen, in deren Mittelpunkt meist der Waisenjunge Mogli steht. Nohl hat Kipling Werke in eine Reihenfolge gebracht, die es einfacher macht, den Weg des „Menschenwelpen“ vom Findelkind zum Herrscher des Dschungels nachzuvollziehen. Dieses Werk ist der Prototyp des Entwicklungsromans.

Rudyard Kipling ist ein Kind seiner Zeit. Da ist vor allem die schwülstige Sprache des späten 19. Jahrhunderts. Jedes Teil der Bandwurmsätze ist mit einer tieferen Bedeutung aufgeladen. So etwas findet heute sicher wieder ein Publikum. Durch jeden Satz schimmert Menschenverachtung und Hass auf die Zivilisation durch. Solch Pathos hat wieder Konjunktur.

Es ist vor allem eine kraftvolle Sprache, der es gelingt, die Leser in den Bann zu ziehen. Das Gewirr aus Haupt- und Nebensätzen weckt Assoziationen. Stellenweise scheint es undurchdringlich wie der Urwald selbst. Es wird klar: Nur wer die Anspielungen richtig zu deuten weiß, kann in diesem Dschungel überleben.

Deswegen scheint man Kipling Glaubwürdigkeit. Die Kongruenz aus Sprache und Gegenstand sorgt für die Faszination, sorgt dafür, dass man sich in die Handlung hineingezogen fühlt. Aber man sollte vorsichtig sein mit diesem süßen Gift. Schnell ist der Punkt erreicht, wo es bitter wird.

Kiplings Welt ist eine einfache Welt. Es gibt nur gut oder bös, stark oder schwach, tapfer oder hinterhältig. Es ist ein „Sprech des Stärkeren“, dass Kipling hier führt und sein Mogli der Prototyp eines Übermenschen.

Ob man Kipling vorwerfen kann, so die britische Kolonialherrschaft über Indien zu rechtfertigen, ist fraglich. Immerhin ist sein Superheld selbst Inder. Hier bricht sich wohl eher eine allgemeine Menschenverachtung ihre literarische Bahn. Er schildert keine Vorgänge in der Natur, sondern bedient sich ihr als Rechtfertigung für seinen Sozialdarwinismus.

Wie sehr sich die Zeiten doch gleichen. Ob nun spätes 19. oder frühes 21. Jahrhundert: Das Bürgertum ist mit den gravierenden Veränderungen seiner Zeit überfordert und flüchtet in eine idealisierte Natur. Kipling setzt in diesem Werk auf einen Duktus, der schon bei der Erstveröffentlichung 1894 als anachronistisch galt. Hier setzt nun der Diskurs über die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen ein und dieser ist verschlungen und eben auch widersprüchlich.

Mit der Verfilmung von 1967 hat das Disney-Imperium eine Dschungelbuch-Version zum Maßstab gemacht, der Grausamkeiten und Niedertracht verbannte. Der im Buch allgegenwärtige Tod wurde aus dem Zeichentrickfilm verbannt. Angesicht der aktuellen Tendenz, diese Bereinigung nun auch in Tierdokumentationen der Gegenwart vorzunehmen, weil man Tod und Blut dem Publikum nicht zumuten kann, drängt sich der Verdacht auf, dass Disney vor 56 Jahren nur etwas vorweggenommen hat, was nun virulent wird. Der Virus heißt „Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt“.

Zufall oder Absicht? Auf jeden Fall kommt die Neuauflage des Dschungelbuch damit zum richtigen Zeitpunkt. Übermensch oder Achtsamkeit Sozialdarwinismus oder Kuscheltherapie? Der Steidl-Verlag und Andreas Nohl liefern ein Beispiel, an dem der Mensch sein Verhältnis zur Natur klären kann.

Das große ABER ... 

Was diese Ausgabe aber preisverdächtig macht, sind die Illustrationen von Paloma Tarrio Alves. Jedem Kapitel vorangestellt bieten sie einen zusätzlichen Blick auf den Text. Sie bereiten die Rezeption des Textes in einer Weise vor, die jegliche Romantisierung verweigert. Mit ihren kräftigen Farben eröffnen sie eine zusätzliche Tür in die raue Welt des Dschungels. Damit sind diese Illustrationen eine zusätzliche Ebene, die diese Ausgabe zum eigenständigen Erlebnis macht.

Die Grafiken wirken auch ohne Text. Sie bieten den Betrachtern die Gelegenheit in Mystik zu versinken, weil sie in der Formensprache auf indische Motive zurückgreifen. Tarrio Alves schafft es auch, mit denselben Mitteln die Entschlossenheit des Trios Balu, Baghira und Mogli oder die tödliche Kraft einer Büffelherde aufs Papier zu bringen. Das ist hohe Kunst.





Zu Kiplings 150.: Das Dschungelbuch bei Steidl

"Du kannst mich mal lieb haben" - Geschönte Tierfilme in der Diskussion



 

 

Montag, 17. April 2023

Keiner ist ohne Schuld

Faszinierende Neuinszenierung von Brechts „Dickicht der Städte“ im DT Göttingen

Durchweg gelungen und nix zu meckern. So lässt sich die Katharina Ramsers Inszenierung von „Im Dickicht der Städte“ zusammenfassen. Der Regisseurin, ihrem Team und dem Ensemble des DT Göttingen ist es gelungen, just zum 100. Geburtstag von Brechts Drama das in den Vordergrund zu stellen, was über den Tag hinausweist: Abhängigkeiten und Verstrickung in Schuld.

In Brechts Werk nimmt dieses Drama eine besondere Stellung ein. Es zeigt schon alle Elemente dessen, was Brecht und Piscator 1926 als episches Theater formulieren. Auf jeden Fall sorgte die Welturaufführung 1923 im Residenztheater München für einen ordentlichen Skandal und den Aufstieg des Autors.

Einhundert Jahre später kann man mit Brecht nicht mehr für Skandale sorgen. Aber die Premiere am Deutschen Theater Göttingen zeigt, dass viel Gegenwart in diesem Drama steckt, weil es die ewigen Themen Macht, Familie, Umgang und Menschlichkeit verhandelt. Das legt die Inszenierung von Katharina Ramser auf beeindruckende Weise offen.

Dabei vermeidet sie es, irgendeinen der Akteure als Sympathen zu bevorzugen. Am Ende liegt alles in Schutt und Asche und niemand bleibt ohne Schuld. Alle sind Täter und Opfer zugleich.

Das Stück

Im Jahr 1912 ist Chicago eine Boomtown. Doch die Menschen profitieren sehr unterschiedlich von der wirtschaftlichen Rasanz. Einige werden eher als das sie auf den Zug aufspringen können. Dazu gehören auch George Garga und seine Familie. Er arbeitet für einen Niedriglohn in der Leihbibliothek von C. Maynes. Seine Verlobte Jane Larry verdient ihr Geld als Näherin.

Das Unheil nimmt seinen Lauf: Maynes,
Garga, Jane und einige zwielichtige
Gestalten. 
Foto: Thomas Müller

Zu Beginn betritt der Holzhändler Shlink die Leihbücherei. Er ist in Begleitung dreier Freunde mit fragwürdiger Reputation, Gestalten aus dem Rotlichtmilieu. Shlink möchte Garga dessen Meinung abkaufen. Der ist in seiner Würde verletzt, denn mehr hat ein armer Mann nicht. Garga verweigert sich dem Angebot, egal wie hoch es sein mag. am Ende liegen Shlinks Imperium und Gargas Familie in Scherben.

Aus dem Kaufangebot entsteht ein Kampf um des Kampfes willen. Der Konflikt hat kein Ziel. Es geht nur noch darum, dem Widerpart die eigene Überlegenheit zu demonstrieren. Solches Verhalten hat Eingang gefunden in die Popkultur, die ganze Rap-Szene lebt davon. Das führt uns diese Inszenierung mit der Wrestler-Szene, als sich Shlink und Garga mit „fetten Mics“ vor dem Mund regelkonform „batteln“. Immer wieder hauen sie sich ihre Bekenntnisse um die Ohren.

Es ist offensichtlich: Brechts Sprache liefert eine wunderbare Vorlage. Diese bedeutungsschwangeren Allegorien und Worthülsen zwischen Expressionismus und Surrealismus sind wie gemacht fürs Rappen. Dramaturgin Sarah Becker ist hier ein Geniestreich gelungen.

Man solle sich keine Gedanken über die Sinnhaftigkeit machen, warnt Brecht im Vorwort zu seinem Werk. Katharina Ramser lässt dieses Vorwort auf die Lamellen des Vorhangs projizieren. Dazu präsentiert Vito Rana Szenen aus dem Boxsport.

Zum Glück spielt die Animation von Thomas Bernhard keine Eigenrolle. Sie ist kein Selbstzweck, sondern sie korrespondiert mit dem Geschehen auf der Bühne. Sie leitet das Geschehen ein, bereitet vor und kommentiert. Nicht mehr und nicht weniger. Dass Boxer Rana zum Schluss KO geht, ist das mehr als logisch.

Alles in dieser Aufführung arbeitet darauf hin, zur Kernaussage vorzudringen. Nichts lenkt ab. Das Personal wurde reduziert. Die Requisiten beschränken sich auf das Nötigste. Ein Bett, mal ärmlich, mal luxuriös ausgestattet, verdeutlich das Heim der Familie Garga. Der Wagen mit Büchern steht für die Leihbücherei. Mehr braucht es nicht.

Verständlich ist auch die Kostümsprache. Die unschuldigen Lämmer tragen weiß bis beige. Die bösen Buben und Mädchen Rottöne. Elena Gaus hat aber auch Mischungen vorgesehen. Denn ganz so einfach ist es auch nicht. Das verdeutlicht die Szene, in der der beige Steuermann Pat Manky auf brutalste Weise Maria Garga misshandelt.

Die Bühne

Das Bühnenbild ist einfach phänomenal. Es besteht aus fünf Zügen, behängt mit meterlangen Lamellen. Diese dienen als Projektionsfläche, als Sichtschutz, als Bar, als Höhle, je nach Beleuchtung und nach Höhe. Vor allem wecken die Lamellen Assoziationen an Schlingpflanzen. Ist es ein Dschungel oder ein Wald voller Algen. Das darf jeder Zuschauer selbst entscheiden.

Die Aufführung beginnt mit einem hohen Tempo. Angesichts der Rasanz der Ereignisse droht dem Publikum schon nach 15 Minuten die Erschöpfung. Dann kommt aber das Heim der Gargas ins Spiel. Das Tempo sinkt deutlich und dem Publikum bleibt die nötige Zeit zum Reflektieren und Atem holen.

Hoch die Tassen, noch ist die Partie
offen. 
Foto: Thomas Müller

Das ist ein wunderbares Timing. Überhaupt scheinen die Ereignisse zum Stillstand zu kommen, wenn Andrea Strube als Mutter Mae Garge und Florian Eppinger als ihr Gatte die Bühne betreten. Die Besonnenheit trägt also reichlich Falten. Der Weg zum guten Ende ist versperrt, nachdem sich Mae Garga sich aufhängt.

In der finalen Szene stehen Paul Trempnau als Georg Garga und Christoph Türkay als Shlink vor dem großen Nichts der leeren Bühne. Mehr Verlorenheit war selten. Es gibt kein schützendes Dickicht.

Tempnau hat vielleicht die einfachere Aufgabe. Er verkörpert als George Garga das Update eines Michael Kohlhaas. Besessen vom Gedanken der Rache angesichts der anfänglichen Demütigung bewegt sich Trempnau stimmlich, mimisch und körperlich immer am Limit. Damit gelingt es ihm, die Rücksichtslosigkeit des ehemaligen Bibliothekars bis an die Schmerzgrenze auszufüllen. Solch einen Meneschen möchte man nicht zum Nachbarn haben, auch nicht in der hippen Version des Jungspießers

Christoph Türkay darf seinen Shlink Tiefe geben, sich mal zurücknehmen, verhalten agieren und argumentieren. Gegen den Wüterich Garga wirkt er wie ein bedauernswerter Feingeist. Noch nicht einmal sein Smoking passt in diese Welt voller Tank-Tops und Jogginghosen. 

Türkay macht deutlich, dass Shlink verlieren wird, weil er sein gewohntes Terrain, das Monetäre, verlassen hat und die Emotion Einzug gehalten in sein Leben. Aber Emotionen muss man sich leisten können.

Katharina Ramser und ihr Team haben Brecht nicht reanimiert. Sie zeigen mit dieser Inszenierung, dass „Im Dickicht der Städte“ viel Gegenwart steckt. Das ist eine sehr starke Leistung.



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Freitag, 14. April 2023

Ein wahres Glanzlicht

Eine Chance für Entdecker: Claire Keegans Werk in Neuauflage

Selten erhält ein Buch von mir die Auszeichnung, in einem Stück durchgelesen zu werden. Claire Keegan hat sich dieses Prädikat mit „Das dritte Licht“ verdient und das völlig zu Recht und der Steidl bekommt von mir ein Lob dafür, dieses Buch neu aufgelegt zu haben.

Schon bei der Erstveröffentlichung unter dem Originaltitel „Foster“ überschlug sich 2009 die englischsprachige Presse vor Begeisterung. The Times zählt das Werk zu den 50 wichtigsten Romanen des 21. Jahrhunderts. Zusätzlich gab es 2009 noch den Davy Byrnes Irish Writing Award.

Im Jahr 2013 erschien die deutsche Erstauflage, nun 10 Jahre später immerhin schon die fünfte Auflage in einer Neuübersetzung. Diese war notwendig geworden, nachdem die Autorin 2022 Änderungen vorgenommen. Es eröffnet aber die Gelegenheit, eins der wichtigsten Werke der irischen Gegenwartsliteratur zu entdecken oder wieder zu entdecken.

Aber Zahlen geben den Zauber dieses Buches nur unzureichend wieder. Hier stimmt einfach alles. In „Das dritte Licht“ treffen erzählerisches Talent, eigenständiger Ausdruck und eine anrührende Geschichte aufeinander.

Am Ende bleibt die Möglichkeit eines Happy Ends und ein gutes Gefühl. Das Wohlbefinden der Ich-Erzählerin hat sich auf die Leserschaft übertragen. Mehr geht wirklich nicht. Mit dieser Erzählung und ihrer Zauberkraft hat Claire Keegan den Olymp der Gegenwartsliteratur erklommen.

Dabei sind die Bedingungen denkbar schlecht. Die Startpunkte sind Armut und emotionale Verwahrlosung. Erzählt wird die Geschichte eines Mädchens, das einen Sommer lang zum entfernten Verwandten abgeschoben wird, weil die Mutter ein weiteres Kind erwartet.

Das wievielte Kind? Das erfahren die Leser nicht, weil es zweitrangig ist. Denn angesichts der Kinderschar ist die Familie überlastet, das ist entscheidend. Das Geld ist knapp und das bisschen, was da ist, verliert der Vater beim Glücksspiel.

Die finanzielle Verarmung geht einher mit einer emotionalen Verwahrlosung. Die prekären Verhältnisse lassen keine tiefgehende Bindung zwischen Eltern und Kinder zu.

Größer könnte der Kontrast zur Gastfamilie Kinsella nicht sein. Hier kümmert man sich umeinander und verdeutlicht die Zuneigung in Worten und Taten. Diese Kontraste verdeutlicht Keegan mit kalten Bildern, Erinnerungen an Niederlagen einerseits und Schilderungen voller Wärme und Sonne auf der anderen Seite.

Dass das Versprechen, keine Geheimnisse voreinander zu haben, nicht so ganz der Wahrheit entspricht, überrascht nicht. Sonst wäre die Erzählung schon nach 20 Seiten zu Ende, aber das ist sie zum Glück nicht.

Das Mädchen hat sicherlich einen Namen. Den erfahren die Leser aber nicht. Wie alt ist sie? Welche Farbe haben ihre Haare? Ist sie schlank oder füllig? Hat sie noch Milchzähne oder sind diese bereits ausgefallen? Aber sie geht schon zur Schule.

Die persönlichsten Dinge erfahren die Leser nicht, weil die Protagonistin beispielhaft für tausende junge Frauen aus ärmlichen Verhältnissen steht. Überhaupt geht Keegan recht sparsam mit Eigennamen um. Erst im Laufe der Erzählung beschenkt der Ziehvater die Protagonistin mit einem Kosenamen. Er handelt wie einst Gott in der Schöpfungsgeschichte. Erst durch die Benennung wird sie zur eigenständigen Person.

Auch die Verortung in der Zeit ist schwierig. Die Marken „Eintritt in die EWG“ und „Hungerstreik“ lassen auf die frühen 1980eer Jahre schließen. Auch dies ist zweitrangig, denn Claire Keegan hat ein Werk geschaffen, dass der Zeit widersteht. Das Thema ist nicht gebunden an Raum und Zeit gebunden. Es verhandelt Dinge, die seit Menschengedenken auf der Tagesordnung stehen: Der Umgang miteinander und das Finden einer emotionalen Heimat.

All diese Abstrakta kontert die Autorin mit einer sehr persönlichen Perspektive. Das macht den Zauber dieser Erzählung aus. Wie ein Wunder bleibt sie dennoch sachlich in der Sprache. Sie verzichtet auf Pathos und Schwülstigkeit. Es ist kein Wort zu viel und keins zu wenig.

Damit legt Keegan dieses Mädchen dem Publikum so ans Herz. Es ist eine Emotionalität, die auf Zuckerguss verzichten kann, weil sie auf dem Menschenrecht "Zuneigung" basiert, Die einzigen Allegorie, die sich die Autorin erlaubt, sind der Brunnen, der wohl nie versiegt, und eben das dritte Licht am Strand las Zeichen der Vollkommenheit. Das macht die Entwicklung der Protagonisten für die Leser so nachvollziehbar.

Es sind vor allem kurze und knappe Schilderungen, meist nur Andeutungen. Das lässt den Lesern den Raum, sich selbst in die Geschehnisse, in die Landschaft hinzudenken. Damit ist das offene Ende nur konsequent. Jeder darf sich selbst denken, wen die Ich-Erzählerin am Ende mit dem Ehrentitel „Daddy“ belohnt.



"Das Dritte Licht" bei Steidl.