Wer sagt eigentlich, das Musik zu Weihnachten immer verinnerlicht, weltvergessen, leidensbetont und gravitätisch sein muss? Mit dem Programm "Fatto per la notte di natale" zeigte das ensemble frauenkirche dresden, dass die Komponisten des Barocks und der Klassik ganz anderer Meinung sind. Vom ersten bis zu letzten Takt hüpfte und jubilierte die Musik. Der eigene Anspruch des Ensembles war es, zu zeigen, wie in der Frauenkirche Weihnachten gefeiert wird. Offensichtlich ist in Dresden das Fest der Christen ein Fest der Freude.
Musik zu Weihnachten kann auch Musik mit sehr viel Freude sein. Alle Fotos: tok |
Das ensemble frauenkirche geht auf die Initiative von Matthias Grünert zurück. Seit Januar 2015 ist der gebürtige Franke Kantor an der Dresdner Kirche. Seitdem konnte er wichtige Impulse nicht nur in Dresdens Hauptkirche setzten. Das ensemble versteht sich als Wegbegleitung der hauseigenen Chöre. Aber an diesem Abend im Walkenrieder Kloster beweißt das Dezett, dass es eben auch eigene musikalische Standpunkte liefert. Dabei hat Dirigent und Cembalist Matthias Grünert, ähnlich wie Jörg Faßmann an der ersten Violine, eher die Rolle eines primus inter pares inne. Seine Ensemble leitet er den ganzen Abend unauffällig, ohne Attitüde und mit leichter Hand. Dass Grünert eben auch zu den besten Instrumentalisten seines Faches gehört, zeigt er im Cembalokonzert in D-Dur von Johann Sebastian Bach.
Auch in den schwierigen Passagen gelingt dem Ensemble eine klare und pointierte Spielweise. |
Dieses hohe Niveau hält das Ensemble auch in der Salzburger Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart. Es zeigt mit seiner rasanten und pointierten Spielweise im Allegro di molto seine ganze Extraklasse. Für jubilierende Weihnachtsmusik braucht man keine Blechbläser. Diese Streicher schaffen es auch.
Das auch Jörg Flaßmannein primus inter pares ist, das zeigt er im Violinkonzert C-Dur von Joseph Haydn. Mit routinierter und souveränem Spiel bewältigt er die zahlreichen Tempowechsel, setzt eigene Akzente und lässt dem Ensemble doch genug Raum umzu wirken. Das Wechselspiel Solo - tutti im Allegro moderato gehört zu den Höhepunkten des Abends. Das rhythmusbetonte Presto vereint den Solisten und das Ensemble wieder.
Jörg Faßmann ist ein primus inter pares. |
Also will sich das Publikum nicht mit fünf Stücken abspeisen lassen. Wie gefordert, bekommt es mit dem dritten Satz aus Vivaldis A-Dur Konzert die wohlverdiente Zugabe.
In diesem Sinnen: Frohe dich, oh Christenheit
Das enbsemble frauenkirche dresden
Die Kreuzgang-Konzerte
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