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Brief an meine Mutter by Georges Simenon
My rating: 5 of 5 stars

In de Rue Pasteur lebte Simenon von
1905 bis 1911. Foto:Flamenc/Wiki.
Simenon schreibt drei Jahre nach ihrem Tod einen offenen Brief an seine Mutter. Ein sehr offener Blick zurück auf ein schwierige Beziehung zwischen einer vom Leben enttäuschten Frau, die nicht aus ihrer Haut heraus kann, und ihrem berühmten Sohn, eine Beziehung voller Missverständnisse, mit dem Blick für Details und Gründe. Das Buch ist gleichzeitig auch eine Analyse über die emotionale Armut im späten 19./ frühen 20. Jahrhundert, die die Protagonisten nicht durchbrechen können. Damit vielleicht ein Schlüssel zum Werk von Simenon. Meist sachlich und nüchtern geschrieben hat es auch liebevolle Moment und der Autor verzichtet auf Häme und Überheblichkeit.
Wer Simenon verstehen will, der muss es gelesen habe: „Meinem Vater fehlte nichts, meiner Mutter fehlte alles. Das war der Unterschied zwischen ihnen“.

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