Immer noch Holzfäller
Clauy Peymann liest Thomas Bernhard im Jungen Theater Zum Schluss sagte Intendant Nico Dietrich, der Gast sei immer noch ein Gigant des Theaters. Zuvor hatte Claus Peymann eine Stunde fünfzehn lang diese These reichlich unterfüttert. Seine Lesung von Bernhards „Holzfällen“ im Jungen Theater war ein Ausflug in die Zeit, als Theater noch Angriffslust hatte. Natürlich liest ein Theatermann von der Bühne hinunter. Auf dieser stellt lediglich ein Ohrensessel in roten Samt. Von der Decke hängt ein weißes Tuch. Darauf ist ein Zitat von Voltaire gedruckt und über dem Sessel drapiert liegt ein weiteres Tuch. Wie ein Leichentuch scheint es eine längst vergangen Zeit zu verdecken. Aus dem Hintergrund taucht Peymann auf. Er betritt die Bühne, auf der vor mehr als 50 Jahren seine Karriere als Regisseur begann. Die Freude ist wohl echt, sowohl beim Gast als auch beim Publikum. Dessen Altersdurchschnitt liegt deutlich über 50 und einige der Zuhörerinnen und Zuhörer dürften schon mal...