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Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

Musik vom King of Romantic

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Kammerorchester der Kreismusikschule spielt viel Grieg Der Anfang war stotternd, doch dann konnte das Kammerorchester der Kreismusikschule Goslar beim Internationalen Musikfest durchaus überzeugen. Das Konzert in der Schlosserei  war ein stimmiger Auftakt zum Musiktag im Bergwerksmuseum Rammelsberg. Unter dem Titel "In der Halle des Bergkönigs" wwar viel Musik von Grieg angekündigt worden. Doch zuerst ging es weiter zurück in die ganz Alte Musik. Den Auftakt machte eine Fanfare aus dem 16. Jahrhundert eines unbekannten Komponisten, die Edward Jones mit wnderen Werken zu einer mittelalterlichen Suite zusammengefasst hat. Warten auf den Bergkönig. Alle Fotos: Kügler Ganz ohne Blech auf der Bühne schaffte das Kammerorchester dennoch einen angemessenen feierliche ton, auch wenn der letzte Druck fehlt. gleiches gilt für den anschließenden Tanz Passepied. Die abschließende "Schottische Rauferei" setzt die erste Akzente. Die Stricher schaffen es, diesen typ...

Reise an den Sehnsuchtsort

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"Bandoneon Glück auf" mit Christian Gerber und Sabrina Ascacibar Tango in der Kraftzentrale des Industriedenkmal Rammelsberg. Kann das funktionieren? Ja, das kann es und zwar wunderbar. Das zeigte die Premiere mit Sabrina Ascacibar, Christian Gerber und Gerd Bauder am Sonntag. Der Reflex funktioniert bei den meisten: Das Bandoneon ist im argentinischen Tango zu Hause. Doch geboren wurde es in Deutschland und war lange Zeit das Instrument der Bergarbeiter im Ruhrgebiet und im Erzgebirge. Erst mit den Auswanderern fand es seinen Weg nach Südamerika. Diese Reise nachzuvollziehen, dass war der Anspruch von Ascacibar und Gerber. Dabei spielte die Richtung nicht so sehr die Rolle. Es ging hin und her zwischen den Kontinenten und es ging nicht nur nach Tango-Land. Sehnsucht, Freud und Leid und ihre musikalische Verarbeitung sind die Konstanten in diesem Programm. Sabrina Ascacibar kann nicht nur Gesang sondern auch Gitarre.    Fotos: Kügler Instrumentenbauer, Seemänner, ...

Sehr persönlich und fast schon lyrisch

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Cloud 6 zeigt sich vielfältig auf dem neuen Album Spielerisch und leicht. Blues hat nicht immer was mit alten Männer, die über eine verflossene Liebe jammern. Es geht auch frisch und leicht. Das beweist Cloud 6 mit dem neuen Album "Leaving Home". Blues sei irgendwo zwischen Jazz, Swing, Rockabilly zu Hase, kalauerte mal Michael Arlt. Es ist ja wohl eher so, dass der Blues der Vater all dieser und noch viel mehr ist. Sei's drum. Auf jedem Fall bewgen sich die vier Musiker bei "Leaving Home" genau in diesem Bermudadreieck. Diese Vielfalt ist nicht der Orientierungslosigkeit geschuldet sondern dem tieferen Verständnis einer Musik, die auf Dogmen verzichtet. 11 Songs haben sie in diesem Album zusammengefügt und zeigen damit eine Vielfalt, die bei Newcomern überrascht. Das Tomtom-Gewummer beginnt, dann setzt die prägnante Stimme von Kim Shastri ein, dazu eine geslappte Gitarre ohne Effekte. Der Start ist rau und ungekünstelt und klingt ein wenig nach Jerry Le...

Lieder mit Krokodilstränen

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Ein Besuch in der Bar zum Krokodil musste sein Was aus den ersten Blick wie eine amüsante Revue von Evergreens und Gassenhauer erscheint, entpuppt sich als eingängige Zusammenfassung von rasanten gesellschaftlichen Umbrüchen. Auf jeden Fall können Christian Doll und Heiko Lippmann mit dieser Form eines musikalischen Dokumentationstheaters überzeugen Der erste Weltkrieg ist vorbei und Deutschland gehört zu den Verlierer. Das alte Morsche ist zerbrochen und der Kaiser hat sich nach Holland abgesetzt. Regisseur Ulf Dietrich gelingt es, diesen Zustand mit wenigen Mitteln deutlich. Es sind unruhige und ungewisse Zeiten und hektisch patrouillieren die verbliebenen Ordnungshüter vor dem Bahnhof. Klara ist auf der Suche nach ihrem Mann, der aus dem Felde zurückkehren soll. Die Pickelhauben vertreiben sie ein ums andere Mal. Während Mario Gremlich als Unternehmer Wilhelm darüber klagen darf, dass mit dem Krieg nun auch die guten Geschäfte vorbei sind, schwenkte ein Bolschewist eine rot...

Der Käpt'n ist erst am Anfang der Reise

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Max Prosa debütiert mit einer Performance beim Theaternaturfestival Ein Festival der darstellenden Künste zu sein, das ist der Anspruch von Theaternatur auf der Waldbühne in Benneckenstein. Deswegen gibt es auch Workshops, Konzerte und Kino und eben auch ein Performance. Die hier ist von Max Prosa, heißt "Die Reise des lausigen Kapitäns" und kommt noch nicht so recht von der Stelle. Mehr als "Leinen los" ist nicht drin. Max Prosa wird unter dem Label Singer-Songwirter geführt und ist er der zahlreichen Vertreter der neuen deutschen Innerlichkeit. Nicht umsonst heißt sein aktuelles Projekt "Im Stillen" und versammelt Lieder, Lyrik und Erzählungen in einem Band und dies ist auch die Vorlage für die Performance "Die Reise des lausigen Kapitäns". Bei der Uraufführung in Benneckenstein ist ihr recht schnell der Wind ausgegangen. Der lausige Kapitän ist Ex-Student und einst wollte er zu Reisen jenseits des Horizonts aufbrechen. Doch er ist nie au...

Alles voller Magie

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Shakespeares Sturm in einer Inszenierung nicht von dieser Welt    Sprechtheater, Musik und Videoanimationen, es ist ein Theaterstück an der Grenze zur Performance. Mit seiner Inszenierung von Shakespeares Sturm überzeugt Janek Liebetruth zum Start des Theaternaturfestivals. Inhalt und Raum verschmelzen zu einer Einheit. Das Stück startet fulminant. Aus den Lautsprecher singt Kai Wingenfelder davon, dass es nicht die Zeit, sich Fragen zu stellen. Auf der LED-Wand brennt ein Feuerwerk ab und ein Sturm fegt über die schwarze, verspiegelte Spielfläche. Vom Rand tritt Angelika Böttiger in das Auge des Sturm. Sie ist die Zauberin Prospera und die Herrin der sturmumtosten Insel mit Rockstar-Gehabe. Schon vor zwei Jahren in seinen Räubern hat Regisseur Janek Liebetruth eine tragende Rolle das Geschlecht wechseln lassen. Miranda darf aber Tochter bleiben, so will Liebetruth den  Generationskonflikt und den demographischen Konflikt als Überthema des diesjährigen Festivals...

Ein Konzert, das nie enden dürfte

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PKOW und Liv Migdal spielen in Benneckenstein die 8 Jahreszeiten Persönliche Erklärung: Da fährt man in die Berge, um eines seiner Lieblingsstücke zu hören und dann kommt man zurück und hat ein ganz anderes neues Lieblingsstück. Herrlich. Vorspann: Gegensätze und Gemeinsamkeiten, Referenz und Differenz in einem Konzert. Das war die 8 Jahreszeiten des Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode und Stargast Liv Migdal beim Theaternaturfestival. Das Konzert auf der Waldbühne in Benneckenstein war eins von denen, die nie enden dürften oder zumindest doppelt so lang sein müssten. Kleine Besetzung in ungewohnter Sitzordnung. Alle Fotos: Kügler Vivaldis Zyklus "Vier Jahreszeiten" gehört zum kollektiven Gedächtnis der Menschheit. Es soll keine Werk geben, das so oft eingespielt wurde, wie das Werk des Venezianers. Mit den Mittel der Barockmusik ist es ein ganzjährige Klimabeschreibung und dies macht es so eingängig, das das Publikum regelmäßig wetterfühlig wird...