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Es werden Posts vom März, 2018 angezeigt.

Ein Yeti in Afrika

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Impro-Theater mit Acker Nordhausen Im Improvisationstheater hat Konjunktur. Warum, das zeigte die Premiere von "Acker Nordhausen" im Theater unterm Dach. Auf jeden Fall war die Premiere am Sonnabend ein voller Erfolg. Wie schreibt man eine Kritik zu einer Vorstellung, die einmalig ist, die es so nie wieder geben wird? Am besten wohl gar nicht. Oder man beschränkt sich auf eine Schilderung dessen, was ImproTheater, wie die Eingeweihten sagen, so ausmacht und worin für den Zuschauer und für die Zuschauerin der Reiz besteht. Also vorweg, keine Vorstellung ist reproduzierbar.  Das liegt daran, dass  das Publikum ein wichtiger Teil ist. Ach ja, das Publikum. Es ist der Motor der Veranstaltung. Nein, nicht der Motor sondern eher die Gangschaltung. Es legt per Akklamation die  und die Akteure fest. Damit nimmt es Einfluss auf das Tempo, ohne aber zu wissen, wohin die Reise geht. Damit sind die Grenzen zwischen Darstellern und Zuschauern aufgehoben. Auf geht's, Ack...

Viel gewagt, viel gewonnen

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Timo Vollbrecht und Fly Magic im KVHS Forum Das war sicher ein Konzert Rande der Hörgewohnheit,Musik irgendwo zwischen Fusion und Free Jazz. Aber zum Schluss waren alle zufrieden. Nach donnernden Applaus gab es noch eine Zugabe aus der Kategorie konventionell. Den Jazzfreunden Osterode eilt der Ruf voraus, doch eher dem Dixie und Skiffle zugetan zu sein. Nun mal dahingestellt, ob dies stimmt, das Konzert mit Timo Vollbrecht und seiner Combo war durchaus risikobehaftet. Doch der Zuspruch war erstaunlich groß. Etwa 100 Experimentierfreudige fanden sich im Forum der KVHS zusammen. Am Ende war der Abend ein Gewinn für alle. Das lag nicht nur daran, dass der Saxofonist und seine Band zu den Großen des Genres gehören. Es lag auch daran, dass das Publikum bereit war, sich mal auf Neues einzulassen. Timo Vollbrecht hat sich mit der Zeit gewandelt. Alle Fotos: Thomas Kügler Bei seinem letzten Besuch in Osterode war Vollbrecht Mitglied von Gerry Getz Chet, seitdem hat er das Label ...

Mit Bildern in die Balance gebracht

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Ramser inszeniert Köck: Ein Füllhorn an Einfällen Mit "paradies fluten" hat Thomas Köck ein neues Genre geschaffen: Das Öko-Drama. Das Deutsche Theater zeigt nun den ersten Teil der Klimatriologie. Die Inszenierung von Katharina Ramser stellt der Flut an Text beeindruckende Bilder an die Seite. Damit kommt das Stück in die Balance. Man wird den Eindruck nicht los, dass Autor Köck von der Ambition "Ich erkläre die ganze Welt in einem Stück" getrieben wurde. Auf jeden Fall baut er auf drei Strängen auf. Diese sind nicht miteinander verwoben, sondern verlaufen parallel. Nur gelegentlich tauchen die missing links auf. Das Publikum ist gefordert, die Verknüpfungen, die kausalen Zusammenhänge zu finden. Damit hat Katharina Ramser erfolgreich die Gefahr umschifft, der "Ich erkläre euch die Welt"-Versuchung zu Auch die letzten Menschen müssen sich noch filmen. Alle Fotos: Thomas Müller Als der Vorhang aufgeht, hängen fünf verrenkte Körper von der Deck...

Quicklebendig in den Tod

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TfN spielt die Love Story Hier ist alles auf das Ende hin konstruiert und das dürfte bekannt sein: Jennifer Cavalleri ist tot. Im zarten Alter von 25 rafft sie die Leukämie dahin. Doch bis es soweit ist, zeigt sich das Ensemble des Theater für Niedersachsen quicklebendig. IN der Inszenierung von Chef Jörg Gade bleiben die Taschentuch-Phasen erfreulich kurz. Als Film war Love Story die Gefühlsattacke der 70er Jahre. Die Geschichte ist auch herzzerreißend. Junger Schnösel trifft auf talentiertes Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Nach ersten Zankereien verlieben sie sich ineinander. Gegen den Widerstand seiner Eltern heiraten beide und verzichten auf Geld und Karriere. Unter widrigen Umständen bringt er sein Studium zu Ende und bekommt eine Anstellung. Doch als alles gut zu werden droht, erkrankt sie und stirbt in Windeseile. Vierzig Jahre später haben Stephen Clark und Howard Goodall daraus ein Musical gemacht. die Inszenierung von Jörg Gade am TfN überzeugt, weil sie den Fokus...