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Am Ende kehrt das Glück zurück

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Cinderella als Ballett im Theater Nordhausen Manchmal komisch und schrill und doch zugleich zärtlich und poetisch. In seiner neuen Produktion vereint Nordhausens Ballettchef Ivan Alboresi schwer Vereinbares. Am Ende von "Cinderella" bleibt dann doch ein Zauber, der noch lange anhält. Am Ende der Vorstellung setzt ein Glücksgefühl ein, dass erest langsam verklingt Eigentlich mag er ja kein Erzählballett, hatte Alboresi in seiner ersten Spielzeit in Nordhausen betont. Es käme darauf an, Emotionen wirken zu lassen. Doch mit seiner neuen Choreographie „Cinderella“ hat er nun das dritte Erzählballett inszeniert und nach „Romeo und Julia“ zum zweiten Mal zu Musik von Sergei Prokofjew. Dabei schließt er eine Lücke. Alboresi erzählt die Geschichte vor der Geschichte. Er berichtet vom ersten Aufeinandertreffen von Cinderellas Eltern, vom Werden und Vergehen der Familie und ihres Glücks. Warum ist überhaupt erst jetzt jemand auf die Idee gekommen? Das Werk ist erst jetzt vollstä...

Komische Grenzwanderung

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Shakespeares "Was ihr wollt" am DT Göttingen Poesie und Proll,zwischen diesen beiden Polen bewegt sich die Inszenierung von Moritz Beichl. Schräg, schrill und auch derb. Wer Gefallen am „Dinner for one“ findet, dem dürfte „Was ihr wollt“ im Deutschen Theater durchaus gefallen. Für alle anderen hat die Aufführung auch noch ein ganze Reihe von zärtlichen und lyrischen Momenten. Es ist letzte Komödie von William Shakespeare. Der aufkeimende Puritanismus nahm den Briten nach 1600 jeden Spaß am öffentlichen Lachen und verbannte Frauen von den Bühnen. Ob Shakespeare mit dem Verwirrspiel um Liebe und Triebe und Identitäten ein Zeichen setzen wollte gegen diese Entwicklung, das liegt schon nahe. Entsprechend der puritanischen Vorgaben musste seinerzeit ein junger Mann eine Frau spielen, die sich als junger Mann ausgibt. Das Trio infernale: Toby, Mary und Andy. Alle Fotos: Thomas Müller Unabhängig von diese sittlichen Überlegungen funktioniert das Werk auch und gerade...