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Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

Fast wie vorher, nur besser

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Wiederaufnahme von "My FairLady" am Theater Nordhausen Vorab die Besprechung zur  Aufführung 2014 Die Rezension als Audio-Datei "My Fair Lady" in der Inszenierung Toni Burkhardt war im Sommer 2014 der Renner bei den Schlossfestspielen in Sondershausen. Sämtliche Aufführungen waren damals ausverkauft. Am 29. April gab es die Wiederaufnahme am Theater Nordhausen und es war fast wie im letzten Jahr, nur eben ein wenig besser. Vielleicht ist eine Musical-Company wie ein gut laufender Motor. Kaum dreht man an ein, zwei Stellschrauben, schon bringt die Maschine den entscheidenden Tuck Leistung mehr. Die Steigerung ist vor allem mit dem Namen Thomas Kohl verbunden. In der Rolle des Professor Henry Higgins ist er die nötige Ergänzung zur überbordenden  Katharina Boschmann in der Titelrolle. Oberst Pickering ( Helmut Kleinen ) und Henry Higgins schließen eine Wette ab. Alle Fotos: Tilmann Graner Als als Ekelpaket mit vollster Berechnung ist Kohl der andere Pfei...

Mehr als ein Auftakt nach Maß

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Oberlinger und Cummings machen neugierig auf Händel-Festspiele Bei aller Vorsicht im Umgang mit Superlativen, aber das Konzert von Dorothee Oberlinger und Laurence Cummings am 26. April im Ursulinenkloster in Duderstadt war nicht nur ein Auftakt nach Mass für die Händel Festspiele 2015. Es war eine Sternstunde der Barockmusik, die das Publikum zwei musikalischen Partner auf Augenhöhe zu verdanken hat. Das Erstaunlichste an diesem Abend war die Vorkenntnisse, dass Oberlinger und Cummings erst zum zweiten Mal gemeinsam eine Bühne betreten hatten. Die Premiere gab es erst am Vortag. Aufdie Gefahr ein Floskel zu gebrauchen, aber dies spricht für das sehr hohe Niveau der beiden Künstler und dem gleichen Verständnis von Konzertmusik. Keiner der beiden drängte sich nach vorne, beide ließen Raum für den anderen. Das Tempo und die Übergänge waren durchweg gelungen. Am Anfang war das Cembalo und das Cembalo war im Kloster und es sprach. Alle Fotos: tok  Aber am erstaunlichsten war...

In einhundert Jahren noch einmal

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Ein Versuch, sich dem Phänomen Puhdys zu nähern Prolog: Vorweg sei eine persönliche Sellungnahme erlaubt. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal ein Rockkonzert besuchen werde, bei dem ich unter dem Altersdurchschnitt liege, und zwar deutlich. Das Konzert der Puhdys in Northeim hat mich eines besseren belehrt. Ausverkauft und das schon seit Monaten. Alle Fotos: tok  Ausverkauft und zwar seit Monaten hieß es schon im Vorfeld. Der Veranstalter hatte sich ein Abendkasse gespart, weil es nicht zu verkaufen gab. Dennoch müssen zwei Männer an der Tür zahlreiche Nachzügler abweisen. Die Puhdys ziehen halt immer noch ihr Publikum und das zeichnet sich in allen Belangen durch das Attribut "treu" aus. Da ist nicht nur die Treue zur Musik, da ist auch die Treue zum Dress-Code der guten alten Zeit. Jeans ist Pflicht, Minipli, Stirnfransen und karierte Flanellhemden feiern an diesem Abend eine Auferstehung. Die Liebesbeziehung zwischen den Puhdys und Northeim ist alt, se...

Das Böse lauert immer und überall

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Lucia Bihler dampft Biedermann und die Brandstifter ein und reduziert Frisch-Drama auf die tragenden Teile Das Böse lauert immer und überall. Wer sich aber mit dem Bösen arrangieren will, der kommt unter die Räder. Das ist die Quintessenz vom "Biedermann und die Brandstifter". Am Deutschen Theater in Göttingen inszeniert Lucia Bihler eine Version, die sich auf die tragenden Teile konzentriert.  Hier verbinden sich Sprache, Tanz und Musik zu einem überzeugenden Gesamtwerk, das aber genug Raum für viele Assoziationen bietet. Das reduzierte Bühnenbild und die Kostüme von Josa David Marx unterstützen das Konzept kongenial.  Die Premiere am 18. April konnte mit einem glänzenden Bardo Böhlefeld in der Rolle des ehemaligen Ringers Josef Schmitz begeistern. Den Stoff des Biedermanns, der sich nicht der drohenden Katastrophen entgegenstellen will, hat Max Frisch zwischen 1948 und 1958 in unterschiedlicher Form verarbeitet. Dramaturg Matthias Heid hat für die Göttingern Inszenie...

Die Welt der Doppel Flanschmuffe

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Martin Jürgensmann gibt Weltpremiere in Förste Er stieg aus dem Radio heraus auf die Bühne des Schwarzen Bären, brachte seinen Kumpel Edi Hüdelpohl mit und zum Schluss waren alle mehr als zufrieden. Am Sonnabend, 11.April, feierte Martin Jürgensmann in der Rolle des Schüssel Schorse den Auftakt seiner ersten Tournee in Förste. Der Auftritt sollte der Probelauf sein für größere Aufgaben in Herbst. Das Frühstyxsradio kann jetzt auch andere Halle buchen. Der Probelauf ist gelungen. Schüssel Schorse hat jede Menge Energie. Alle Fotos: tok Für die beiden Männer auf der Bühne ist es eine Premiere und für das Publikum auch. Es sind durchweg die älteren Semester, die den Weg nach Förste gefunden haben, aber Jürgensmann hat noch keiner gesehen, auch nicht als "Raner" in den Zeiten mit Jochen Krause. Aber die Stimmung ist wohlwollend und entspannt. Denn irgendwie ist den meisten klar, dass Schüssel Schorse eigentlich einer von ihnen ist. Dass Jürgensmann gleich dreimal ei...