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Es werden Posts vom Juli, 2018 angezeigt.

Ein ganz starkes Dribbling

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Marco Luca Castelli variiert Maradona bei den Domfestspielen Es ist ein intensiver Solo-Lauf über 75 Minuten, der immer wieder fasziniert und berührt. Mit seinen Maradona-Variationen zeigt Marco Luca Castelli, dass es im Theater durchaus persönliche Statements gibt, die auch anderen aus der Seele sprechen. Aber es ist wohl auch eine Rose, die nur im Verborgenen einer Studiobühne aufblühen. Auf jeden Fall hatten das Publikum, die Domfestspiele und der Fußball solch ein Stück selten nötiger als jetzt. In Zeiten, in denen die große Koalition aus Prenzel-Schwaben und Heilsarmee den öffentlichen Diskurs beherrschen sind Castellis "Maradona-Variationen" ein  deutliches Nein zur neuen Moral, unter der die Lebensfreude erschrickt.  Allein schon deswegen, weil Castelli den Exzess als Lebensmodell in Betracht zieht, ohne ihn zu romantisieren. Eine von Castellis Botschaft lautet: Ein Leben ist nur dann lebenswert, wenn es auch spürt und sich gern daran erinnert. Frei nach dem Mot...

Am Ende siegt doch die Liebe

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Addams Family als schräges Familiendrama bei den Domfestspielen Man muss sie einfach mögen, diese Mischung aus schwarzem Humor, Gesang, Kitsch und Parodie. Wenn man sich drauf einlässt, dann bietet die Addams Family viele laute und leise Lacher, einige Mitschnipp- und Mitklatsch-Momente und einen kurzweiligen Abend. Zum Schluss siegt die Liebe und es bleibt die Erkenntnis, dass es selbst bei denen nicht viel anders ist als bei Familie Normalo. Die Addams sind ein wenig in die Jahre gekommen. Seit ihrem ersten Erscheinen im "New Yorker" sind mehr als 80 Jahre vergangen und die Simpsons zeigen seit mehr als 20 Jahren, dass die amerikanische Realität schlimmer ist als die Satire. Teenager in schwarzen Klamotten und mit dem Kajal-All-Inclusive-Abo gehören zum dörflichen Ortsbild und Walking Deads ist Pflichtprogramm für Pubertiere. Trotzdem tauchen die Addams immer wieder wie Untote im Kino auf. Andrew Lippa hat 2009 ein Musical zu Amerikas schrägster Familie gemacht. Achim...

Nicht für immer aber vielleicht für zwei Spielzeiten

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Fame - Das Musical bei den Domfestspielen Rasante Tanzszenen, ein wenig Herzschmerz und Musik mit hohen Mitklatsch-Faktor. Was kann man von einem Musical mehr erwarten. Auf jeden Fall erfüllt "Fame" bei den Gandersheimer Domfestspielen diese Erwartungen und dafür gab es bei der Premiere a lot of standing ovations. Zurecht. Mit "Fame" hat Alan Parker 1980 Filmgeschichtschen geschrieben und die neue Sparte Tanzfilmmusical begründet. In den 80-er Jahren folgte eine ganze Reihe von Streifen, die sich um das Drehen von Pirouetten drehen. Nach der Fernsehserie von 1982 bis 1987 folgte 1988 das Musical. Aber Achtung, das Bühnenstück setzt weder Fim noch Serie eins zu eins um. Die Ausgangslage ist aber dieselbe. Acht aus einer Reihe von Kandidatinnen und Kandidaten schafft die Aufnahme. Das Publikum begleitet die Eleven durch die Höhen und Tiefen ihrer Ausbildung. Zum Schluss darf man begutachten, wer sich weiterentwickelt hat. Auch ein Clash of Cultures: Dinipiri...