Eine Tragödie in Jazz
Ein Blick von der Brücke am DT Göttingen Das ist ohne Frage eines der stärksten Stücke am Deutschen Theater in Göttingen in dieser Spielzeit. Am Freitag stand die Premiere von Millers "Ein Blick von der Brücke" auf dem Spielplan. Die Inszenierung von Ingo Berk überzeugt in allen Belangen. Sie ist eine Reise in die Vergangenheit, ein Statement über die Gegenwart und eine Prognose zu Zukunft zugleich. New York in den 1950er Jahren. Der Hafenarbeit Eddie Carbone und seine Frau Beatrice wohnen mit ihrer verwaisten Nichte Catherine im Hafenviertel Red Hook. Die italienischen Einwanderer der zweiten Generation leben in sicheren aber bescheidenen Verhältnissen. Oberflächlich ist Eddie um den gesellschaftlichen Aufstieg des Ziehkindes bemüht. Er wacht als strenger Ersatzvater über sie, heimlich begehrt er die frühreife 17-Jährige. Es ist eine fragile Konstellation, die in sich zusammenbricht als Marco und Rodolfo ins Spiel kommen. Beatrice Cousins wurden von Schleppern nach New...