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Es werden Posts vom 2014 angezeigt.

Meine Höhepunkte

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Ein persönlicher Rückblick auf das Kulturgeschehen in 2014 Es war viel los "uff de gass", deswegen ohne viele Worte und mit einigen Bildern das Jahr 2014 im Rückblick mit sehr persönlichen Kriterien. Fortsetzung folgt. In der Kategorie Theater Die rasanteste Inszenierung: Der Fall der Götter am DT. Die Komödie mit dem verzerrsten Gesichtern: La Mandragola in Nordhausen Die Inszenierung mit dem meisten Klößen im Hals: Eine Stille für Frau Karasch am TfN in Hildesheim.  Die Inszenierung mit dem meisten "Betretenes Schweigen im Publikum": Fast normal am TfN Die Inszenierung mit dem größten Abenteuer-Appeal: Ronja Räubertochter in Bad Gandersheim. Die Inszenierung mit dem größten Mutmacher-Effekt: " Der Raub des Prinzen Hugo " in Sonderhausen Die Inszenierung mit der Schlussfrage "Verdammte Hacke, warum kann es nicht endlich mal ein Happy End geben?" Orpheus steigt herab in Nordhausen. ...

Keine Kompromisse

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Karsten Zinser und Tobias Schwencke erarbeiten sich Jacques Brel im JT Das Programm heißt "Karsten Zinser singt Brel", richtiger wäre "Zinser erarbeitet Brel". Auf jeden Fall liefert er mit Tobias Schwencke am Klavier einen weiteren Beitrag zur Renaissance des großen Chansonnier und dieser Beitrag hat durchaus ein größeres Publikum verdient. Aber ein, zwei Fragen sollten vorweg geklärt werden. Was macht die Faszination von Jacques Brel aus? Warum erlebt er derzeit eine Wiedergeburt? Zinser und Schwencke sind nicht die einzigen mit einer Hommage an den Belgier. Mit Suivre L'Etoile erschien 2013 so etwas wie das Gesamtwerk auf 20 CDs verteilt. Dirk Schäfer spielt Brel mit großen Erfolg, Dominique Horwitz  tourt mit einem Brel-Programm durch voll Säle und in Karlsruhe geht der Brel-Abend in die zweite Saison. Die Liste liesse sich noch fortsetzen. Der Reiz liegt darin, dass Brel so ganz offensichtlich aus der Zeit gefallen ist. Jacques Brel ist der Antipod...

Das Jahr 2014 in Bildern

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Weihnachten ohne Zuckerguss

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ensemble frauenkirche dresden mit lebhaften Programm in Kreuzgang Wer sagt eigentlich, das Musik zu Weihnachten immer verinnerlicht, weltvergessen, leidensbetont und gravitätisch sein muss? Mit dem Programm "Fatto per la notte di natale" zeigte das ensemble frauenkirche dresden, dass die Komponisten des Barocks und der Klassik ganz anderer Meinung sind. Vom ersten bis zu letzten Takt hüpfte und jubilierte die Musik. Der eigene Anspruch des Ensembles war es, zu zeigen, wie in der Frauenkirche Weihnachten gefeiert wird. Offensichtlich ist in Dresden das Fest der Christen ein Fest der Freude. Musik zu Weihnachten kann auch Musik mit sehr viel Freude sein. Alle Fotos: tok Seine unverkrampfte Haltung zur Weihnachtsmusik macht der Klangkörper gleich mit der Sinfonie G-Dur von Carl Philipp Emmanuel Bach deutlich. Aus dem Allegro assai arbeitet das ensemble frauenkrich so viel Dynamik heraus, dass es fast den ganzen Abend reichen würde. Dabei zeigt sich das Dezett als geschlos...

Stück für einen Schauspieler und sechs Puppen

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Patrick Jech spielt mit der Weihnachtsgans Auguste Eigentlich ist von Anfang an klar, dass die Gans zu Weihnachten nicht im Bräter landen wird. Aber wie das schwarzweissfigurentheater "Die Weihnachtsgans Auguste" zum guten Schluss kommen lässt, das ist das Allerschönste. Patrick Jech und Bianca Sue Henne ist eine Inszenierung gelungen, die Kinder und Erwachsene auf sehr unterschiedliche Weise verzaubert, weil in ihrer Aufführung zwei Ebenen miteinander verwoben sind, die beiden Ansprüchen gerecht werden. Auch Tammo, acht Jahre alt und der härteste aller Kritiker ( siehe hier ), zeigte sich zufrieden. Mit einem Monolog und einer Strumpfpuppe fängt alles an. Alle Fotos: Toni Burckhardt Da ist die Geschichte um die Gans Auguste, die Freundschaft schließt mit dem sechsjährigen Peter, und da ist die spitzfindige und anekdotenreiche Darstellung einer Familie mit Großmutter und pubertierender Tochter, mit Vater, der gern Held wär, immer wieder geerdet wird, und der Mutter, d...

Alle sind auf der Suche, einige finden sich

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Matthias Kaschig inszeniert einen rasanten Sommernachtstraum am DT Der Sommernachtstraum ist  Shakespeares erfolgreichstes Stück, wenn man die Anzahl der Aufführungen zu Grunde legt. Schließlich steckt der Stoff voller wundersamer Geschichten und zahlreicher Handlungsstränge, die zum Schluss doch zusammenlaufen. In seiner Inszenierung am Deutschen Theater hat sich Matthias Kaschig auf einige wenige Aspekte konzentriert. Herausgekommen ist eine Komödie über sexuelle Findung, gepaart mit bunten Slapstick. Alles zusammen in einem rasanten Tempo. Die Aufführung setzt mittendrin ein. Hermia, Lysander, Helena und Demetrius stehen ins Schüleruniformen auf der blanken Bühne. Sie stimmen "Underneath the Mango Tree" an, ein Calypso aus dem ersten Bond-Film, und trällern vom Liebesglück. Wie verliebte Teenager es halt manchmal so tun. Nun beginnen die Rangeleien. Jeder schubst jeden, zerrt an dem anderen, will Arm in Arm unterhaken und wird abgewiesen. Mit einfachen Mitteln ist es K...

Bezaubernd und wohldosiert durchgeknallt

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Eine Oper über King George und Barock-Star George F. Händel Ist das die Zukunft der Oper? In einer wohl dosiert schrägen und schnellen Produktion erzähltdasTrio Elena Kats-Chernin, Axel Ranisch und Danya Segal am TfN von der schwierigen Beziehung zwischen dem englischen König George und seinem Hofkomponisten Georg Friedrich Händel. Es gelingt ihnen eine moderne Oper, die nicht verstört, sondern unterhält und trotzdem einen Wendepunkt in der Musikgeschichte erklären kann. Alles mit einem Schmunzeln und einen Musikmix, der Barock, Jazz, Tango und Rap vereint und die Erzählweise des 21. Jahrhunderts aufgreift. Zur Ausgangslage: Der Welfenherzog Georg hat seinen Hoflkomponisten Georg Friedrich Händel einst mit nach London genommen. Dort entwickelte sich der Deutsche zum ersten Pop-Star der Musik-Geschichte und solange er seinen König mit immer neuen Opern "beliefert" bleibt er auch der Favorit seiner Exaltiertheit. Doch dann kommt es zur Krise und fast zum Zerwürfnis zwischen...

Zum Glück wurde niemand verletzt

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Ralf Bauer zeigt sich in Walkenried verliebt Ja, doch, Ralf Bauer kann mehr als Surfen. Im Kreuzgang des Kloster Walkenried zeigte sich auch für andere Themen offen. Zusammen mit Pat Fritz präsentierte Ralf Bauer ein Literatur- und Musikprogramm, bei dem die Liebe im Mittelpunkt stand. Natürlich zeigte er sich als Charmeur und als Spieler mit dem Publikum. Dabei sprengte Ralf Bauer gelegentlich die Grenzen der üblichen Präsentation, aber bis zum Schluss wurde niemand verletzt. Doch der Abend beginnt tiefschürfend und mit dem Vorspiel auf dem Theater aus Goethes Faust. Überhaupt wird der Dichterfürst an diesem Abend oft bemüht und auch schon einmal von seiner anzüglichen Seite gezeigt. Aber wenn der Vortragende diese im Dress eines Zeitungsjungen der 20-er Jahre, mit Ballonmütze, weißes Hemd und Weste, macht, dann können selbst die Goethe-Puristen ihm nicht sauer sein. Ralf Bauer hat immer noch den Charme eines kleinen Jungen. Alle Fotos: tok Aber der Mann hat ja auch eine M...

Für alle ein Gewinn

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Erich Sidler gelingt mit "Homo Empoathicus" Bester hätte der Einstand kaum sein können. Mit "Homo Empathicus" von Rebekka Kricheldorf eröffnete Erich Sidler am Freitag die Spielzeit 2014/15 am Deutschen Theater in Göttingen. Mit dieser Uraufführung zeigte der neue Intendant am Deutschen Theater, dass zeitbezogenes Theater keine düstere Weltschmerz-Litanei sein muss, sondern auch bissig und hintersinnig daherkommen kann. Trotz einiger Längen fügen die Einzelteile zu einer Gesamtaussage zusammen. In ihren neuestem Stück entwirft Rebekka Kricheldorf eine Insel der Glückseligen. Alles Negative, alles Diskriminierende, alles Ausgrenzend, alles Abgrenzende, alles Individuelle und alles Persönlich wurde aus der Sprache getilgt. Selbst natürliche Begriffe wie jung und alt werden ausgemerzt und durch Konstrukte ersetzt. Mit der Kontrolle über die Sprache haben die Bestimmenden auch die Herrschaft über die Köpfe erlangt. Mo(2.v.r.) gehört zu den heimlichen Herrschern in...

Rasante Reise durch die Gefühlswelt

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Stefan Gwilidis und die NDR Bigband begeistern beim Auftritt in Herzberg Prolog: Das Konzert der NDR Bigband mit Stefan Gwildis im Februar 2014 in Göttingen war ohne Umschweife das beste Konzert, das ich je erlebt habe. Es war einmalig, doch ich wollte dieses Glücksmoment noch einmal wiederholen. Als mir die Presseabteilung des NDR mitteilte, dass die Bigband und Gwildis im September nach Herzberg kommen würden, war mir klar: Da muss ich hin. Als sich Stefan Gwildis, Jörg Achim Keller und die NDR Bigband Anfang 2013 trafen, um das Album “Das mit dem Glücklichsein” aufzunehmen, war dies ein Glücksfall für die deutsche Jazzszene. Dass sich diese Kombination am Freitagabend zum Konzert in der Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums zusammenfand, entpuppte sich schnell als musikalischer Glücksfall für die Welfenstadt und die Jazzszene im Harz. Schon zur Pause bedankte sich das Publikum mit standing ovations. Stefan Gwildis hat das besondere Gefühl. Alle Fotos: tok Seit dem Frü...

Willkommen im Zauberwald

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Die Zauberflöte überzeugt in allen Bereichen Auch auf die Gefahr hin, in Phrasendrescherei zu verfallen. Diese Oper ist zauberhaft. Die Inszenierung am Theater für Niedersachsen überzeugt in allen Belangen und damit ist Volker Vogel ein großer Wurf geglückt. Es ist ihm und seinem Team gelungen, Mozarts beliebtestes Werk werkgetreu weiterzuentwickeln. Er greift alle Fäden und Motiven in diesem handlungsreichen Musiktheater auf und führt sie konsequent und facettenreich in die Jetztzeit vor, ohne den Geist des Stücks zu entkernen. Wer sich einen Abend lang verzaubern lassen will, der findet in der Zauberflöte des TfN genau die richtige Inszenierung. Basis des Erfolg sind das großartige Bühnenbild und die fantasievollen Kostüme von Norbert Bellen, der mittlerweile zu den gefragtesten Bühnenbildnern Deutschlands gehört. Er nur schauen möchte, der erfreut sich an den prächtigen Bauten. Wer verstehen möchte, der sieht überall die Symbole der Freimaurer. Denn die Zauberflöte ist auch ein ...

Das geilste Konzert der Welt?

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Jan Delay und Disko Nr. 1 eröffnen Soundcheck-Festival Um in meiner Alters- und Gewichtsklasse 2.500 Kalorien vom Hüftgold loszuwerden, braucht es 2,5 Stunden auf dem Fahrrad, bei einem 30-er Schnitt wohl gemerkt. Bei Jan Delay und Disko Nr.1 schafft man es in der Hälfte der Zeit. Am Donnerstag macht der Chefstyler den Opener beim Soundcheck-Festival in Göttingen. Die 1.500 Zuschauer und ich, wir erlebten 75 Minuten Tempo, Party und Spaß. Besser kann man ein Festival nicht beginnen. Jan Delay ist ein Magier. Alle Fotos: Layda Für sein aktuelles Album „Hammer & Michel“ musste sich Jan Delay Kritik und Spott gefallen lassen. Den Puristen ist das Werk zu rocklastig. Doch kann Jan Delay nicht erschüttert, deswegen hieß die Devise am Donnerstag: Volles Brett heißt die Devise in der ausverkauften Stadthalle. Noch bevor die Lichter angehen, hämmern die Gitarrenriffs von Wacken ins Publikum. Der Sound ist fett, die Bass-Drum wummert, die Snare scheppert, die Horn-Section macht Dru...

In eigener Sache

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Mehr gibt es nicht zu sagen. Danke für das Interesse.

Eine faszinierende Klangfülle

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Pepe Romero schließt Welttournee in Walkenried ab Seinen 70. Geburtstag feierte Pepe Romero mit einer Welttournee. Die Konzertreise um die Welt schloss er am Sonntag mit seinem Gastspiel im Kloster Walkenried ab. Mit nur einem Instrument füllte der weltbeste Gitarrist zwei Stunden lang den Kreuzgang mit Noten, Staunen und Harmonie. Am Ende ließ er ein begeistertes Publikum zurück. Der Abend stand unter dem Titel "Viva Espana" und  bot durchweg spanische Gitarrenliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts ( Romero zur Stückauswahl ). Zum Beginn war auch der letzte Platz besetzt. Alle Fotos: tok Selbst verständlich lag der Fokus auf  der andalusischen Heimat des Meisters. Doch den Auftakt macht die Leyenda aus der Suite espanola von Isaac Albéniz. Ohne Vorrede, ohne Einleitung erklingen die sieben, acht, neun schnellen Läufe und ein Instrument füllt die gotischen Bögen bis unter die Decke mit Wohlklang. Der musikalische Lobgesang auf die Strände Asturiens sind den Publikum n...