Ein leiser Angriff auf den Mythos
Erich Sidler inszeniert "Wagner - Ring des Nibelungen" am DT Göttingen Dieses Stück ist wohl nötiger denn je. Am Deutschen Theater Göttingen hat Erich Sidler “Wagner - Der Ring des Nibelungen” von Thomas Köck inszeniert. Es geht um die Wirkungsmächtigkeit der Mythen. Die Aufführung ist ein vielschichtiger Kommentar zur Zeit und lässt dabei Raum für die Zuschauer. Vier Opern, 16 Stunden Spielzeit und insgesamt 24 Jahre Schaffenszeit. Der Ring der Nibelungen ist das Opus magnum von Richard Wagner. Das Werk und ihr Schöpfer verschmelzen in der Populärkultur. Seine Fans bezeichnen sich als Wagnerianer und bekennen sich zu ihrem sektenhaften Verhalten. Nicht weniger als die ganze Welt erklären, wollte Wagner hiermit und ausgerechnet der selbst ernannte Punk Schlingensief holte den bayerischen Sachsen aus der Ecke der Untoten. In Zeiten, in denen das Narrativ mehr zählt als die Fakten, ist ein Stück, dass sich mit der Kraft der Mythen beschäftigt, dringend notwendig. Autor Thomas ...