Posts

Es werden Posts vom November, 2013 angezeigt.

Wirklich alles unter Kontrolle?

Bild
Dokumentationstheater "Wegschließen, und zwar für immer" zeigt ungeschönten Blick Sicherungsverwahrung ist ein heikles Thema. Das Deutsche Theater Göttingen hat sich dieser Herausforderung gestellt. Der Gewinner ist das Publikum. Mit "Wegschliessen und zwar für immer" legen Nico Dietrich und Inken Kautter ein Stück Dokumentationstheater vor, das es versteht, Fakten auf emotionale und intelligente Weise zu vermitteln. In einer Rübe-ab-Atmosphäre der öffentlichen Diskussion setzten sie ein Zeichen und sagen: "Halt, so einfach ist das nicht!" Ob nun Gefängnis oder Sicherungsverwahrung, letztendlich geht es um Kontrolle über das Individuum. Am Einlass verkünden Meinolf Steiner und Thomas Hoffmann die Regeln in einer Haftanstalt. Dann folgen Taschenkontrolle und Leibesvisitation. Der schroffe Beginn macht deutlich: Hier geht es um Realität und eine JVA ist nun mal keinPuppenhaus. Das Publikum spielt mit. Es folgen viele Szenen, die ein Schlaglicht auf alle ...

Es gibt immer eine Sturmwarnung

Bild
Peter Grimes findet keinen Platz beim TfN Benjamin Britten feiert im November 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass hat  das Theater für Niedersachsen die Oper "Peter Grimes" neu inszeniert. Die Premiere am 9. November zeigte ein Verdrängungswettbewerb um Moral und Schuld und einen Wettbewerb um den Platz des Einzelnen in der Gemeinschaft. Die TfN-Inszenierung siedelt dieTragödie in der klaustrophobischen Atmosphäre eines Fischer-Nest an, in dem jeder jedem kennt und kontrolliert.  Jeder hat seinen Platz gefunden und ve rteidigt ihn auch. Alle Fotos: TfN/Hartmann Den Auftakt macht die Requisite Stuhl. Die Symbolik ist eindeutig. Die Dorfgemeinschaft trifft sich zur Verhandlung "Das Volk gegen Peter Grimes". Jeder bringt seine Sitzgelegenheit mit, denn jeder hat seinen Platz in dieser Gemeinschaft. Nur eben Peter Grimes nicht. Der Angeklagte muss den Platz einnehmen, der ihn zugewiesen wird, die Anklagebank. Wie der Lehrling William ums Leben, das wird wohl nie...

Ein Heim, das nicht immer funktioniert

Bild
Das steptext dance project zeigt den Körper als ein Zuhause Der Körper ist die Urform des Zuhauses. Es kann ein harmonisches Heim sein, das Verhältnis kann aber auch gestört werden. Dies zeigt das Tanztheaterstück  "Homescape" des steptextdance project beim "Neue Heimat"-Festival am Deutschen Theater in Göttingen. Das Werk des Österreicher Helge Letonja erlebte zusammen mit "The House That Never Walked" am 2. November die Premiere als Doppelvorstellung. Das steptext dance project ist eine gemeinsame Arbeit von sengalesischen und europäischen Tänzern, die sich im letzten Jahr zu ersten Mal in der École des Sables und in Bremen trafen. Ihr Thema ist das Zuhause, die Migration, der Austausch der Kulturen und der Dialog in den Formen des zeitgenössischen Tanztheaters. Während sich das Werk von Opiyo Ockach dem externen Aspekten des Heimat widmet, der Interaktion der Beheimateten und der Heimatlosen, sagt Letonja: Es gibt immer eine Heimat und das ist de...

Beim Tanzen lernen

Bild
steptext dance project zeigt die Gemeinsamkeiten des Tanzes Ein Zuhause hat viele Bedeutungen und alle kann man so tanzen, dass sie sich dem Publikum erschließen. Dies zeigte das steptext dance project beim "Neue Heimat"-Festival am 2. November im Deutschen Theater Göttingen. Der Doppelabend mit "The House That Never Walked" und "Homescape" erlebt dabei eine Uraufführung. Es bleibt abermehr als die Gewißheit, dass Tanztheater auf diesem Niveau neugierig macht auf mehr. Das steptext dance project ist eine gemeinsame Arbeit von sengalesischen und europäischen Tänzern, die sich im letzten Jahr zu ersten Mal in der École des Sables und in Bremen trafen. Ihr Thema ist das Zuhause, die Migration, der Austausch der Kulturen und der Dialog in den Formen des zeitgenössischen Tanztheaters. Der Anspruch von Choreograf Opiyo Okach ist es, in "The House That Never Walked" zuhause als soziale Architektur zu zeigen. Dies gelingt ihm und der Kompanie, ein Z...