Die Fallhöhe nicht deutlich erhöht
Versuch einer Neuinterpretation: „Emilia Galotti“ am Deutschen Theater Mit diesem Stück hat Lessing einst ein neues Genre gegründet, nämlich das bürgerliche Trauerspiel. In seiner Inszenierung am Deutschen Theater versucht Maik Priebe dem Werk neue Aspekte abzugewinnen. Das gelingt aber nur zum Teil. Am Samstag war Premiere in Göttingen. Eine junge Frau wird das Objekt fürstlicher Begierde. Sie gerät in das Räderwerk adliger Intrigen. Ihr Glück wird zerstört und die schuldlos Entehrte büßt dies mit dem Leben. Zum bösen Schluss bleiben nur eine zerstörte Familie und zerstörte Existenzen. Bis Lessing waren Tragödien den Königen und anderen Adligen als Protagonisten vorbehalten. Die Tradition war der Meinung, dass nur diese Personen eine ausreichende Fallhöhe mitbringen damit sich das ganze Drama überhaupt lohnt. Doch der Mann aus der Oberlausitz bewies, dass auch Bürgerliche so tief fallen das es für ein Theaterstück reicht. Kein Drama ohne Video: Marius Ahrendt schlüpft in d...